Das Projekt #klimaexperiment
Oktober 2019: National- und Ständeratswahlen in der Schweiz. Die Gesamterneuerungswahl des Parlaments zeigt ein deutliches Bild: Grün ist im Aufwind – und wie. Und das nicht nur in der Schweiz. Friday for future und Greta Thunberg haben Spuren hinterlassen. Ob man ihr Tun nun gut findet oder nicht.
Als Unternehmer und Leiter eines kleinen Medienunternehmens, das unter anderem wert- und glaubensorientierte Monatszeitschriften zu Sinnstiftung, Nachhaltigkeit und Achtsamkeit herausgibt, beschäftigt mich das politische Umdenken auch beruflich. Nicht zuletzt, da wir als Unternehmen, das wöchentlich zehntausende von Zeitschriften produziert, druckt und verschickt, eine wohl recht hohe CO2-Bilanz ausweisen. Und natürlich besprechen wir im Team das Wahlergebnis aus journalistischer Sicht. Was bedeutet es? Wollen jetzt alle plötzlich ökologisch leben oder wurden die Wahlzettel nur aus schlechtem Gewissen so ausgefüllt? Bleibt es bei Lippenbekenntnissen?
Anton Ladner, Redaktionsleiter der Dornbusch Medien AG, erklärt die Idee hinter #klimaexperiment.

Ich bin weder ein militanter Umweltschützer noch sind mir die notorischen Klimawandel-Lügner sympathisch. Dass sich das Klima verändert, zeigen Stürme, heisse Sommer oder Winter ohne jeglichen Schnee im Flachland ganz deutlich. Ich bin aber überzeugt, dass die Klimajugend nicht bloss auf die Strasse gehen soll, weil’s im Moment grad „chic“ ist.
Machen. Nicht reden. Das muss doch die Devise sein. Und so frage ich eine meiner Mitarbeiterinnen, die sich schon vor Greta und Co. als Öko „geoutet“ hat, was Sie den einem Unternehmen raten würde, um ökologisch nachhaltiger zu agieren. Alexandra nimmt meinen Ball auf. Und präsentiert kurz darauf eine umfangreiche Ideenliste. Ich entscheide mich fürs Machen. In die Unternehmensziele 2020 kommt der einfache Satz: Bis Ende 2021 ist unser Unternehmen klimaneutral.
Ich lanciere das Projekt #klimaexperiment. Mit meinem fünfzehnköpfigen Team will ich herausfinden, ob es für ein Unternehmen überhaupt möglich ist, klimaneutral zu sein. Denn für mich ist klar: Kompensationszahlungen kommen ganz am Schluss – für jene Bereiche, bei denen beim besten Willen keine CO2-Reduktion möglich ist. Denn grundsätzlich umweltfreundlich zu leben und zu agieren ist besser, als einfach zu kompensieren.
#klimaexperiment wird so zum Selbstversuch. Ich will mit meinem Unternehmen herausfinden, welche Massnahmen für einen nachhaltigen Klima- und Umweltschutz eigentlich ganz einfach sind, aber auch, wo wir anstehen und wo wir scheitern. Wir wollen unsere Kunden, unsere Leser und Interessierte mitnehmen auf eine Reise – und gleichzeitig anregen, sich auch aktiv Gedanken über die Umwelt, das Klima und den Schutz unserer Umwelt zu machen.